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Team KH Dornbirn
Team KH Dornbirn, © mathis.studio
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Krankenhaus

Geburtshilfe ist Teamwork

Geburtshilfe ist Teamwork

Die Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Stadtkrankenhaus Dornbirn und am Landeskrankenhaus Bregenz sind mit Jahresbeginn zusammengewachsen. Primar Dr. Michael Rohde, MBA leitet seither trägerübergreifend die zwei größten Geburtenstationen in Vorarlberg. Die Mitarbeitenden beider Abteilungen verbindet von Anfang an die gleiche Art der Zusammenarbeit: Ganz nach dem Motto „Wir sind uns einig“ begegnen sich Ärzt:innen und Hebammen auf Augenhöhe und betreuen zusammen Frauen vor und während der Geburt in enger Abstimmung.

In Dornbirn wie in Bregenz liegt die Geburtshilfe in den Händen interdisziplinärer Teams. Rund um die Uhr sind mindestens zwei Hebammen und eine Ärztin beziehungsweise ein Arzt im Dienst. Für den Fall, dass während der Geburt Komplikationen auftreten, steht innert drei Minuten ein bis zu zehnköpfiges Spezialist:innen-Team bereit. Und schon in der Ambulanz werden schwangere Frauen von Vertreter:innen beider Berufsgruppen betreut. „Da wie dort erfolgt die Behandlung nach klaren Standards“, erläutert Abteilungsvorstand Prim. Dr. Rohde. Diese würden mehrmals jährlich in gemeinsamen Teamsitzungen besprochen und gegebenenfalls angepasst.

Gemeinsame Entscheidungen für bestmögliche Betreuung

Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten sind klar geregelt: Während sich die Hebammen auf die Unterstützung und Beratung während der Geburt konzentrieren, liegt der Fokus der Ärzt:innen auf medizinischen Aspekten wie zum Beispiel der Überwachung von Risiken und der Durchführung von medizinischen Eingriffen. „Dabei werden sämtliche Prozesse, Entscheidungen und Behandlungen gemeinsam mit den Eltern abgestimmt und umgesetzt“, berichtet Corinna Riesterer, stellvertretende leitende Hebamme am Krankenhaus Dornbirn und fügt hinzu: „Wir Hebammen können uns zu jeder Zeit auf die Ärzt:innen im Team verlassen und alle genießen großes gegenseitiges Vertrauen. Das spüren auch die Eltern.“ Den großen Nutzen der engen Zusammenarbeit für die gebärenden Frauen unterstreicht auch Dr. Susanne Hämmerle, leitende Oberärztin am Krankenhaus Dornbirn: „Durch die Kombination von medizinischem Fachwissen und praktischer Erfahrung können wir eine umfassende Betreuung anbieten, die sowohl die körperlichen als auch emotionalen Bedürfnisse der Frauen berücksichtigt. Zusammen können wir sicherstellen, dass sie die bestmögliche Betreuung erhalten und sich gut betreut fühlen.“

Gut eingespielt – vor allem im Notfall

Hebammen und Ärzt:innen sind in jeder Hinsicht gut eingespielt. „Die kollegiale Zusammenarbeit ist ohne Übertreibung ausgezeichnet“, sagt Prim. Dr. Rohde. Dies kann Sabrina Mayer, leitende Hebamme am LKH Bregenz, nur bestätigten: „Wir harmonieren nicht nur im Beruf, auch das Zwischenmenschliche passt einfach.“ Man kenne sich mitunter schon sehr lange, würde auch mal gemeinsam an Fortbildungen teilnehmen.
Für den Abteilungsvorstand ist dieser Zusammenhalt Gold wert, spielt doch Teamfähigkeit „in unserem Beruf eine viel größere Rolle als Einzelkompetenzen, insbesondere in Notfällen.“ Regelmäßig werden daher auch Simulationstrainings durchgeführt. Darin üben Geburtshelferinnen und Ärzt:innen mit Pflegefachkräften realitätsnah die nötigen Handgriffe und die dazugehörige Kommunikation in kritischen Situationen.

Aufklären und auffangen

Von der Schwangerschaftsbegleitung über die Geburt bis ins Wochenbett ist es ein langer Weg mit vielen besonderen Momenten und Herausforderungen vielfältigster Art. „Es liegt in der Natur der Geburt, dass dieser Prozess schwer ist und es Komplikationen geben kann“, betont Prim. Dr. Rohde. Ihm liege viel daran, einer natürlichen Geburt ihren Stellenwert und damit so viel Raum wie möglich zu geben. „Aber ich bin auch lange genug dabei, um zu wissen, wie schnell alles anders sein kann.“
Dadurch kann nicht jeder Frau ihre Wunschgeburt ermöglicht werden. Doch nimmt sich das Geburtsteam stets Zeit, um mit den Gebärenden über ihre Vorstellungen und Wünsche zu sprechen sowie ihre Ängste und Sorgen anzunehmen. „Erklärtes Ziel ist eine gesunde Mutter mit einem gesunden Kind. Muss situationsbedingt daher ein anderer Weg eingeschlagen werden, gehört es zu unseren Aufgaben, aufzuklären und durch Enttäuschungen durchzuhelfen“, sagen die Hebammen Riesterer und Mayer.
Beide Berufsgruppen bringen ihre jeweiligen Stärken in die Geburtshilfe ein und ergänzen einander gegenseitig. So werden die Patientinnen von vielen Händen und auf vielen Schultern getragen.

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