Für Angehörige kann es sehr belastend sein, wenn in ihrem Umfeld problematischer Alkoholkonsum oder auch Abhängigkeit auftritt. Dies betrifft vor allem nahestehende Menschen wie Ehe- und Lebenspartner, Eltern sowie Kinder. „Wir möchten Mut machen und mit der Veranstaltungsreihe einen Begegnungsraum öffnen, indem auch sensible Themen Platz finden“, erklärt Gesundheitsreferentin und Bürgermeisterin Dipl.-Vw. Andrea Kaufmann. Die Veranstaltungsreihe gehört zum Community Nursing Projekt und wird von weiteren Expert:innen begleitet. „Bei diesen sensiblen Themen sind die Community Nurses eine wichtige Unterstützung, die Bürger:innen zu erreichen und den geschützten Rahmen zu bieten, um Ängste und Sorgen ansprechen zu können“, betont Sozialstadträtin Marie-Louise Hinterauer.

Problematischer Alkoholkonsum kann zur Zerreißprobe werden. In Umfeld einer betroffenen Person mit einer Suchtthematik finden sich immer nahestehende Menschen, die helfen möchten. Meist bemerken Angehörige die Problematik sehr früh, dulden es jedoch längere Zeit. Was mit Bitten und Appellen beginnt, kann rasch in Streitigkeiten und Hilflosigkeit enden. Dabei können Helfer:innen selbst in eine Abhängigkeit gleiten. „Im Workshop möchten wir aufzeigen, wie wichtig es für Angehörige ist, sich über Suchterkrankungen zu informieren und über die eigene Betroffenheit sprechen zu können“, betont Community Nurse DGKP Manuela Wehinger. An diesem Vormittag widmen sich zwei eingeladenen Expertinnen folgenden Fragestellungen: Wie entsteht eine Suchterkrankung, was ist „Co-Verhalten“ und welche Möglichkeiten der Behandlung gibt es? „Angehörige sind selbst hin und hergerissen zwischen der vermeintlichen Verpflichtung zur Solidarität, Unterstützung und eigener Aufopferung einerseits, sowie Verzweiflung und Hilflosigkeit andererseits. Es ist wichtig, sich selbst frühzeitig Unterstützung in diesen Situationen zu holen“, erklärt Community Nurse DGKP Julia Grabher-Schwaninger. Im Workshop werden Fragen beantwortet und in einem lebendigen Austausch wird spürbar: Man ist mit seinen Fragen und vielleicht auch Befürchtungen und Sorgen nicht allein.