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Baumpflege Linde Rathauspark
Baumpflege Linde Rathauspark, © Stadt Dornbirn
Baumpflege Linde Rathauspark
Baumpflege Linde Rathauspark, © Stadt Dornbirn

Forst | Umwelt

Baumpflege und Schutz für Naturdenkmale

Baumpflege und Schutz für Naturdenkmale

In Dornbirn wachsen mehrere große und entsprechend alte Bäume, die teilweise sogar als Naturdenkmale ausgewiesen sind. Zum Schutz dieser Bäume aber auch zur Sicherheit werden diese Denkmale laufend untersucht und kontrolliert. „Fachmännisch durchgeführte Pflegemaßnahmen können das Leben verlängern. Sie können aber nicht verhindern, dass alte Bäume erkranken und absterben“, berichtet Bürgermeisterin Dipl.-Vw. Andrea Kaufmann.

Beispielsweise die alte Linde im Rathauspark. In den vergangenen Jahren wurde mehrfach versucht, diesen mächtigen Baum zu erhalten. „Eine aktuelle Schalltomographie hat kürzlich leider gezeigt, dass dieser Baum durch einen aggressiven Holzabbauenden Pilz in seiner Stand- und Bruchsicherheit stark eingeschränkt ist“ ergänzt Bürgermeisterin Andrea Kaufmann. Der Baum muss leider in den kommenden Wochen gefällt werden. Eine Ersatzpflanzung im Rathauspark erfolgte vor mehreren Jahren nachdem der Pilzbefall des Baumes schon im Jahre 2017 sichtbar war.

Auch Bäume haben einen Lebenszyklus. Als junge Bäume müssen sie gezogen und richtig geschnitten werden, in der Blüte ihrer Lebenszeit spenden sie Schatten und sorgen für ein gutes Stadtklima und im Alter benötigen sie Fürsorge und Unterstützung. Die Stadt Dornbirn hat die Bäume auf städtischem Grund in einem eigenen Baumkataster dokumentiert. Hier sind aktuell 5.354 Bäume beispielsweise nach Art, Alter, Standort und Zustand aufgelistet. Das heutige Wissen rund um solche hochwachsenden Bäume sichert eine lange Lebensdauer. Bei älteren Exemplaren wirken sich Fehler bei der Pflege aus früheren Jahren negativ aus; beispielsweise ein falscher Schnitt in den Jugendjahren, Wurzelverletzungen, Bodenauf- und abtrag. Dornbirn hat mehrere solche „Sorgenkinder“, die bestmöglich gepflegt und erhalten werden. Aber auch diese Maßnahmen können keine Wunder vollbringen.

Konkret handelt es sich dabei um die Linde neben dem Rathaus, die Kastanie vor der Kirche in Haselstauden, zwei Kastanien auf dem Kirchplatz St. Martin und vier Eichen in der Sportanlage Birkenwiese. Während die Kastanien durch Pflege- und Stabilisierungsmaßnahmen (Gurte etc.) vorerst erhalten werden können, zeichnet sich für die Linde im Rathauspark ihr Ende ab. Ein umfangreicher Rettungsversuch vor rund drei Jahren mit einer groß angelegten Einkürzung und einer Stabilisierung des Hauptstamms mittels Gurten, hat zwar für mehr Sicherheit im Umfeld des Baumes gesorgt, die weitere, einem Pilzbefall geschuldete Vermorschung im Wurzelfundament konnte allerdings nicht aufgehalten werden. Eine Schalltomographie des Stamms zeigt deutlich auf, dass die Linde ihren Lebenszyklus nahezu beendet hat und aus Sicherheitsgründen noch vor dem Austrieb der Blätter, die die Windangriffsfläche erhöhen würden, gefällt werden muss.

Die Pflege des Baumbestands der Stadt und die regelmäßige Neupflanzungen von Bäumen erfolgt durch die Stadtgärtner, die sich darüber hinaus auch um die Grünanlagen der Stadt kümmern. Für die laufende Beobachtung und Pflege der großen und das Stadtbild prägenden Bäume werden sie von ausgewiesenen Baumexperten unterstützt, die den Zustand der Bäume regelmäßig mit technisch ausgeklügelten Systemen prüfen und dabei sogar die Beschaffenheit des Holzes im Inneren des Stammes untersuchen können.

Eine der Hauptursachen für Probleme im höheren Alter von großgewachsenen Bäumen kann ein falscher Erziehungsschnitt in den „Jugendjahren“ sein, weil mehrere Leittriebe im Laufe der Jahre den Druck auf den Hauptstamm erhöhen; das kann so weit gehen, dass das Gewicht dieser Triebe den Stamm zerreißen kann. Heute versuchen die Baumpfleger die wachsenden Bäume so zu pflegen, dass nur ein Leittrieb in die Höhe ragt. Sind wie bei den genannten Bäumen mehrere Leittriebe vorhanden, müssen diese mit speziellen Kronensicherungssystemen stabilisiert werden.

Das Hauptproblem städtischer Bäume sind allerdings Arbeiten in ihrem Wurzelbereich. Fakt ist das jeder Baum, jede Pflanze mit der Erde verbunden ist. Das bedeutet, dass jede Veränderung in diesem Bereich Probleme mit sich bringen kann. Wurzelverletzungen, Bodenauf- oder abtrag, Grundwasserabsenkungen sind nicht optimal für die Bäume. Die Stadt Dornbirn hat mit den „Standards für den Baumschutz“ schon vor Jahren ein Regelwerk geschaffen, das bereits aktuell und zukünftig Grünräume und Bäume schützt.

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