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Messbericht Breitenberg
Messbericht Breitenberg, © Stadt Dornbirn
Messbericht Breitenberg
Messbericht Breitenberg, © Stadt Dornbirn

Tiefbau | Sicherheit | Zivilschutz

Geologischer Messbericht: Breitenberg steht stabil

Geologischer Messbericht: Breitenberg steht stabil

17 Jahre lang schon wird der gelbe Felspfeiler beim Breitenberg in Dornbirn genau beobachtet. Nun liegt der jährliche Messbericht des mit der Datenauswertung und Beurteilung beauftragten geologischen Ingenieurbüros GEOGNOS Bertle, ZT GmbH vor: Die Messdaten zusammen mit der Kontrollbegehung belegen weiterhin die Stabilität des Großkluftkörpers der Gelben Wand, berichtet Bürgermeisterin Dipl.-Vw. Andrea Kaufmann: „Die vor zwei Jahren rundum erneuerten Messeinrichtungen und Alarmsysteme bescheinigen dem Breitenberg eine stabile Lage, das ist sehr beruhigend.“ Neben einem Auffangbecken, das im Falle eines Felssturzes die Gesteinsmassen großteils auffangen soll, beobachten mehrere verschiedene Systeme jede Bewegung der „Gelben Wand“.

Zwei größere Ausschläge der vergangenen Messperiode sind außergewöhnlichen Ereignissen in Dornbirn zuzuordnen: Der Explosion der Ausweichschule Fischbach am 18. Oktober 2020 und der Großsprengung in der Rappenlochschlucht am 25. März 2021, erklärt Tiefbaustadtrat Vizebürgermeister Markus Fäßler: „Beide Ereignisse wurden durch Ausschläge an den Geophonen registriert, welche wie kleine Seismografen die Erderschütterungen messen. Beide Ereignisse blieben aber deutlich unter dem Grenzwert und hatten keine Auswirkungen auf die Stabilität.“ Das Fazit nach 17 Jahren des Beobachtens und Messens ist nach wie vor eindeutig: der Felspfeiler steht derzeit fest und sicher und es besteht keine akute Absturzgefahr.

Der vergangene Winter brachte gegen Ende zwar größere Schneemengen, dennoch kam es am Breitenberg durch Frostsprengung und Niederschläge nur zu kleineren Steinablösungen, die auf dem so genannten „Satz“ liegen geblieben sind. Ein einziges Messinstrument zeigte im gesamten Beobachtungszeitraum eine Veränderung: Das Fissurometer Nummer 7 - das ist ein Gerät zur Überwachung von Rissveränderungen – zeigte eine Verformung von einem Millimeter über die letzten 17 Jahre. Das ist weit innerhalb der vorgegeben Grenzwerte und ohne Auswirkung auf die Stabilitätssituation der Gelben Wand.

Ausgeklügeltes Warnsystem

Das ist das Szenario: Ein Felspfeiler in der Wand des Breitenberges, der sich von der dahinterliegenden Felswand gelöst hatte, löst einen möglichen Felssturz aus. Vor 17 Jahren wurde deshalb mit detaillierten Untersuchungen begonnen. Diese hatten schließlich ergeben, dass die Felswand stabil steht und ein Absturz nicht akut zu erwarten ist. Um völlig sicher zu gehen, wurde am Bergfuß von der Wildbach- und Lawinenverbauung ein großes Auffangbecken errichtet, das sowohl die Gesteinsmassen als auch die frei werdende Energie großteils auffangen soll. Der Felspfeiler wurde zudem unter Dauerbeobachtung gestellt. Die mehrjährigen Messdaten und die Geländebeobachtungen zeigen, dass sich ein Absturz größerer Felsmassen im Bereich des Gelben Felsens einige Wochen, wahrscheinlich sogar mehrere Monate vorher ankündigt. Durch diese Vorwarnzeit sind eine genaue Analyse und das Ergreifen konkreter Schutzmaßnahmen möglich.

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