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Beer 602 Kopie bearbeitet
Beer 602 Kopie bearbeitet, © Stadtarchiv Dornbirn, Beer_602
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Stadtarchiv

Juni im Dornbirn-Kalender 2022

Juni im Dornbirn-Kalender 2022

Blick auf das Oberdorf

Im Oberdorf gab es nur eine kleine, alte Kapelle aus der Zeit der Grafen von Hohenems. In den 1820er Jahren gingen die Oberdorfer daran, einen Neubau zu planen. 1824 stimmte die Gemeinde einem Neubau zu, aber erst nachdem die Oberdorfer sich bereiterklärt hatten, die Hälfte der Kosten zu übernehmen.

Wer bestimmte damals, wie eine Kirche auszusehen hatte? Damals mussten in Österreich Baupläne in Wien vorgelegt werden. Den k.k. Hofbauräten gefiel der 1825 eingereichte Oberdorfer Plan von Baumeister Josef Hilbe gar nicht und deshalb 

wurde ein sogenannter Hofbauratsentwurf vorgeschrieben. Dieser sah eine spätklassizistische Saalkirche wie in Nüziders und Satteins vor. Eine gewisse Flexibilität war noch möglich, so verlangte die Gemeinde Dornbirn vom Baumeister Franz Xaver Fässler, dass die Kirche in der Höhe und im Aussehen des Turms sich an der Kirche von Balgach im schweizerischen Rheintal orientieren solle. So kam die Zwiebelhaube ins Oberdorf.

Erst als 1914 eine Vergrößerung in der Längsausrichtung um 10 Meter erfolgte, konnte auch eine Änderung der Fassade erfolgen.

Das Wohnhaus in der Bildmitte, Zanzenberggasse 2, verkörpert die Geschichte des Oberdorfs wie kein anderes. 1866 kaufte die Firma F.M. Hämmerle das Haus des Gerbermeisters Lorenz Ulmer. Firmenchef Theodor Hämmerle, ein Sohn des Firmengründers Franz Martin Hämmerle, ließ den nordwestseitigen Turm erbauen. Franz Josef Huber erzählt in seinen „Erinnerungen aus dem Oberdorfer Sprühwinkel“ in den Dornbirner Schriften Nr. 6 viel Interessantes über dieses Viertel. Hildegard und Bruno Oprießnig dokumentieren in ihren Oberdorfer Hausgeschichten im Internet den aktuellen Forschungsstand. 1806 war etwa Josef Ulmer Besitzer. Er besaß unter anderen die Weinschenkgerichtigkeit und hatte bei seinem Haus ein Rebgärtlein.

© Stadtarchiv Dornbirn, Sign. Beer 602

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