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Gedenkstein für NS Opfer Installation
Gedenkstein für NS Opfer Installation, © Stadt Dornbirn
Gedenkstein für NS Opfer Installation
Gedenkstein für NS Opfer Installation, © Stadt Dornbirn

Schulen | Stadtmuseum

Gedenkstein für NS-Opfer sichtbar gemacht

Gedenkstein für NS-Opfer sichtbar gemacht

Mit einer Steinskulptur, die im Park neben dem Stadtmuseum als Pfeil auf den Gedenkstein zur Erinnerung an die Dornbirner Opfer des Nationalsozialismus hinweist, wurde das Projekt des Stadtmuseums mit der Mittelschule Markt und dem Institut für Architektur und Raumentwicklung der Uni Liechtenstein vergangene Woche abgeschlossen und sichtbar. Das Projekt ist ein Vorläufer für die nächste Sonderausstellung des Stadtmuseums „NS-Erbe in Dornbirn“ im kommenden Jahr.

„Gleich mehrere Projekte nehmen die Erinnerungsstätte derzeit als Ausgangspunkt“, berichtet Bürgermeisterin Dipl.-Vw. Andrea Kaufmann. „Unsere Geschichte wird dabei wieder lebendig und die Beschäftigung damit kann aufzeigen, welche Lehren wir daraus ziehen sollten.“ Zum Schulprojekt mit der Mittelschule Markt berichtet Schulstadträtin Mag. (FH) Karin Feurstein-Pichler: „Die Installation neben dem Gedenkstein weist auf diese wichtige Erinnerungsstätte hin. Sie soll als Impuls zu einem „Weiterdenken des Gedenksteins wahrgenommen werden.“

Die Schüler:innen aus der Freifachgruppe Politische Bildung an der Mittelschule Markt haben sich in den vergangenen Wochen intensiv mit dem Gedenkstein und der darauf abgebildeten Geschichte befasst. Wichtig war ihnen unter anderem, dass diese Stätte der Erinnerung besser sichtbar und wahrgenommen werden soll. Begleitet wurde die Gruppe von Architekt DI Wolfgang Schwarzmann, der am Institut für Architektur und Raumentwicklung der Universität Liechtenstein tätig ist. Er entwickelte mit den Jugendlichen verschiedene Ideen, die im Rahmen eines Intensivnachmittags im Park des Stadtmuseums neben dem bestehenden Gedenkstein umgesetzt werden sollen. Das Projekt ist auch als Pilotprojekt für die Ausstellung und Vermittlungsaktivitäten 2023 zu verstehen. Finanziert wird es im Rahmen der double-check-Kulturpartnerschaft 2020-2022 „Erbe & Erben“, vom Land Vorarlberg. Bereits 2022 setzten sich mehrere Klassen der MS-Dornbirn Markt mit dem Thema „Familienerinnerung und -erbe“ auseinander.

1993 wurde ein Gedenkstein für die Opfer des Nationalsozialismus aus Dornbirn vor dem Stadtmuseum errichtet. Diesem Schritt ging eine langjährige Diskussion um das Mahnmal voraus. Die Johann-August-Malin-Gesellschaft empfahl damals die Anbringung von elf Namen, einzelne Opfergruppen wurde gemeinsam genannt. 1996 wurden weitere Namen ergänzt, weil erst zu diesem Zeitpunkt durch die Forschung klar wurde, dass die Verfolgung der Familie Turteltaub nicht mit einer Flucht nach Südamerika endete, sondern mit der Ermordung des Ehepaars und ihrer zwei Söhne. Mit der Vorbereitung der nächsten Sonderausstellung des Stadtmuseums, NS-Erbe in Dornbirn, die im kommenden Jahr präsentiert wird, rückt der Gedenkstein wieder mehr in den Vordergrund und ist Ausgangspunkt für die Projekte: Erarbeitung von Vermittlungsmaterial für Schulen (ab der 8. Schulstufe) in Kooperation mit erinnern.at sowie dem Schulprojekt der Mittelschule Markt.

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