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Nahe am Patienten
Stefan Zumtobel beim Praktikum, © Stadt Dornbirn
Nahe am Patienten
Stefan Zumtobel beim Praktikum, © Stadt Dornbirn

Gesundheit | Krankenhaus | Pflege | Pflegeschule

Beruflicher Neuanfang: Vom Tischler in die Pflege

Beruflicher Neuanfang: Vom Tischler in die Pflege

Was haben ein Tischler und ein Technischer Zeichner gemeinsam? Sie werden in Zukunft in der Langzeitpflege in den zwei städtischen Pflegeheimen arbeiten und freuen sich auf ihren Berufswechsel. Der 55-jährige Dornbirner Stefan Zumtobel und der 46-jährige Lustenauer Rene Riedesser absolvieren gerade die Ausbildung zur Pflegeassistenz und beginnen im März ihren beruflichen Neuanfang.

„Der Pflege- und Gesundheitsbereich ist eine ständig weiterwachsende große Branche und hat Zukunft. Digitalisierung und medizinischer Fortschritt sind Treiber dafür, dass sich die vielseitigen Tätigkeitsfelder immer weiterentwickeln. Das macht den Beruf auch attraktiv für Quereinsteigende“, betont Gesundheitsreferentin und Bürgermeisterin Dipl.-Vw. Andrea Kaufmann. Die Corona-Pandemie und die alternde Gesellschaft bringen große Herausforderungen im Gesundheits- und Pflegebereich mit sich. Dabei ist der Bedarf an Fachkräften in der Pflege weiterhin besonders hoch. „Wir freuen uns, dass wir eine tatkräftige Unterstützung für unsere beiden Pflegeheime gewinnen können, denn der Bedarf unserer älter werdenden Gesellschaft steigt stärker als die Zahl der Pflegekräfte“, betont Sozialstadträtin Marie-Louise Hinterauer.

Ausbildung und Praktika

Seine Frau arbeitet bereits in der Langzeitpflege im städtischen Pflegeheim. So entstand der Kontakt für Rene Riedesser mit der Langzeitpflege und den Bewohner:innen. Nebenberuflich war der gelernte Technische Zeichner auch als Gitarrelehrer tätig. Sein ältester Schüler war 85 Jahre alt und das hat ihn so beeindruckt, dass er selbst wieder zum Lernenden wurde. In der Pflegeschule traf er im April 2021 auf Stefan Zumtobel, der gelernte Tischler hat auch von der Hobel- auf die Schulbank gewechselt. „Ich bin nicht der älteste Schüler in der Klasse“, erklärt er mit einem Lachen. Dass ihm die Pflegetätigkeit liegt, lernte der sympathische Dornbirner bereits beim Zivildienst. Bei seinem Wechsel vom Schreinermeister zum Pfleger wurde er durch sein privates Umfeld bestärkt: „Meine Frau und meine drei Kinder haben meine Idee unterstützt. Die Ausbildung und die Praktika zeigen, es war ein richtiger Schritt.“ Wenn man ihn nach seiner Motivation für einen Job in der Langzeitpflege fragt, erklärt er lächelnd: „Es ist schön, den älteren Menschen ein Stück weit Lebensqualität zu ermöglichen. Es sind die vielen kleinen Momente, die mich täglich begleiten.“

Jungbrunnen und Lebenserfahrung

Rene Riedesser freut sich auf den Beruf und das Arbeiten mit Menschen. Seine ersten Praktika hat er in der ersten Senioren-WG für Demenzkranke im Oberdorf absolviert. „Das war wirklich eindrucksvoll. Allein die Spaziergänge waren eine Reise durch die Zeitgeschichte Dornbirns.“ Wieder hinter Bücher sitzen und lernen, das war für beide wie ein kleiner Jungbrunnen. „Man wächst hinein und erhält viel Wertschätzung“, erzählt Rene. Von den Lehrenden, von den Mitstudenten wie auch von den Kollegen der Zukunft. Finanziell werden die beiden Quereinsteiger durch connexia unterstützt. Das erleichterte beiden den Schritt, den Job an den Nagel zu hängen und eine neue Ausbildung zu beginnen. Zudem bringen die beiden Quereinsteiger noch etwas Wertvolles für den Umgang mit den Bewohnern mit: Sie profitieren von ihrer Lebenserfahrung.  

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