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Energie und Umweltprogramm beschlossen
Energie und Umweltprogramm beschlossen , © Stadt Dornbirn
Energie und Umweltprogramm beschlossen
Energie und Umweltprogramm beschlossen , © Stadt Dornbirn

Umwelt

Energie- und Umweltprogramm beschlossen

Energie- und Umweltprogramm beschlossen

Wie engagiert sich eine Stadt am besten für den Klimaschutz? Mit konkreten und verbindlichen Maßnahmen, von denen jede einzelne die Klimabilanz verbessert und zudem für die Wirtschaft und die Bevölkerung Vorbildwirkung zeigt. „Allein heuer sind 70 Projekte und Aktionen geplant, die im Energie- und Umweltprogramm über verschiedene Themenbereiche hinweg umgesetzt werden. Dornbirn engagiert sich tatkräftig und konkret, und das schon seit mehr als 25 Jahren, für den Klimaschutz“, berichtet Bürgermeisterin Dipl.-Vw. Andrea Kaufmann.

„Wir sind dabei auch Vorbild für viele andere, Unternehmen und Private, für ein noch stärkeres Engagement zur Verbesserung der Klimabilanz in unserer Stadt.“ Das jährlich neu erarbeitete Energie- und Umweltprogramm wurde in der jüngsten Sitzung des Stadtrats beschlossen. „Dass wir einen Klimawandel erleben, ist vielfach nachgewiesen und für die Menschen auch bereits spürbar. Die zahlreichen Maßnahmen, die wir in Dornbirn in den vergangenen Jahren umgesetzt haben, waren deshalb sehr wichtig. Auch für heuer haben wir uns wieder viel vorgenommen“ ergänzt Energiestadträtin und Leiterin der Energie- und Umweltgruppe, Mag. Karin Feurstein-Pichler.

Die Stadt Dornbirn ist hier schon seit vielen Jahren aktiv. Die städtischen Gebäude und Anlagen werden zu 100% mit Ökostrom betrieben, ein hoher Anteil der benötigten Heizenergie kommt aus erneuerbaren Energiequellen und der Ausbau von Photovolataikanlagen auf den Dächern der städtischen Gebäude wird laufend weitergeführt. Im vergangenen Jahr hat die Stadt beschlossen die Photovoltaikflächen in den nächsten Jahren zu verdreifachen. Im Frühjahr wird es zum „Dornbirner Sonnenkraftwerk“ eine Beteiligungsmöglichkeit für die Dornbirner:innen geben. Bis zum Jahr 2030 will die Stadt den gesamten Wärmebedarf ihrer Gebäude aus erneuerbarer Energie beziehen.

Als konsequenten nächsten Schritt erarbeitet die Stadt aktuell eine gesamtstädtische Klima- und Energiestrategie mit dem Ziel der Klimaneutralität. Dafür hat Dornbirn gemeinsam mit dem Energieinstitut Vorarlberg einen Antrag bei der Forschungsförderungsgesellschaft eingereicht und den Zuschlag erhalten. In einem Jahr wird unter anderem ein Energiemasterplan vorliegen, der aufzeigt wo welche Verbräuche im Stadtgebiet anfallen und wie damit geplant werden kann. Szenarien zu den zukünftigen Energieverbräuchen mit Hinblick auf ein klimaneutrales Dornbirn im Jahr 2040 runden die Ergebnisse ab. Daraus lassen sich dann Ziele und Maßnahmen ableiten.

Beim Klimaschutz ist die Stadt Dornbirn durch die zahlreichen Aktivitäten im Rahmen des e5- und des European Energy Award Programmes gut unterwegs. Von den europaweit mehr als 1.500 Städten und Gemeinden, welche am European Energy Award Programm teilnehmen, gehört Dornbirn mit einem Erfüllungsgrad von 79,2% zu den besten 100 Gemeinden und Städten Europas. Heuer erfolgt eine neuerliche Zertifizierung. Dornbirn war die erste Stadt in Österreich, die sich vor 25 Jahren mit einem eigenen Leitbild verbindlich zum nachhaltigen Schutz der Umwelt bekannt hat. In Verbindung mit dem jährlich neu beschlossenen Energie- und Umweltprogramm, mit dem in den vergangenen Jahren mehr als 450 Einzelmaßnahmen realisiert wurden, ist eine konsequente Umsetzung garantiert. Um diese Vorreiterrolle zu sichern, wird die Stadt Dornbirn neben dem Klimaschutz auch verstärkt Maßnahmen zur Klimawandelanpassung umsetzen.

Die wichtigsten Maßnahmen (Auszug aus dem Maßnahmenplan)

  • Erarbeiten einer Energie und Klimastrategie für das Stadtgebiet.
  • Raus aus fossilen Brennstoffen: private Ölkessel werden durch erneuerbare Heizsysteme ersetzt.
  • Ausbau Photovoltaik – Dornbirner Sonnenkraftwerk mit Bürgerbeteiligung ab März
  • Der Ökostromfonds wird zur MissionZeroDornbirn weiterentwickelt.
  • Fertigstellung des neuen STEP (Stadtentwicklungsplans) mit klaren Aussagen zum Klimaschutz
  • Aktionen für mehr Bäume in der Stadt zur Verbesserung des Stadtklimas (Förderung für Private und Umsetzung eigener Baumpflanzaktionen)
  • Mobilitätsmanagement für die gesamte Stadt (Ausbau Fahrradwege und Fahrradabstellanlagen, Erweiterung Fußgängerzone, öffentlicher Verkehr)
  • Mobilitätsförderung für Lastenfahrräder und Fahrradanhänger
  • Vielfalterschule
  • Pilotprojekt Schwalbenturm

Bisherige Bilanz

Die Liste der umgesetzten Maßnahmen im Rahmen des Energie- und Umweltprogramms in den vergangenen Jahren ist bemerkenswert und in ihrer Gesamtheit in den jeweiligen Maßnahmenkatalogen, den dazugehörigen Berichten, sowie in den e5 / eea Auditberichten nachzulesen. Die Wirksamkeit der Maßnahmen lässt sich auch mit dem jährlichen Energiebericht belegen.

Umweltleitbild der Stadt Dornbirn (Beschluss Stadtrat vom 8. Oktober 2019)

Die Stadt Dornbirn bekennt sich zur ökologischen Nachhaltigkeit in ihrer Stadtentwicklung, das heißt zu einer dauerhaft umweltgerechten Entwicklung sowie zum Schutz des Klimas unter Beachtung von sozialer Gerechtigkeit und ökonomischer Effizienz. Die lokal wirksamen Maßnahmen orientieren sich an der globalen Verantwortung.

Wir wollen unsere Stadt und ihr Umland der nächsten Generation mit hoher Lebensqualität übergeben. Dafür haben und wollen wir auch in Zukunft Strukturen schaffen, die eine nachhaltige Entwicklung im Bereich Umwelt ermöglichen.

Klimaschutz ist ein zentraler Bestandteil der nachhaltigen Entwicklung der Stadt und wird daher auf allen Ebenen umgesetzt. Der Herausforderung Klimawandel begegnen wir, indem wir die Emission von Treibhausgasen vermeiden und unsere Stadt vorausschauend an veränderte Bedingungen anpassen.

Die wichtigsten Punkte des Energie- und Umweltprogramms sind:

Stadtentwicklung

Wir wollen eine qualitätsvolle urbane Entwicklung, ohne allzu sprunghafte Veränderungen von Wirtschafts- und Sozialstruktur sowie der Infrastrukturausstattung. Räumlich soll sich Dornbirn unter Beibehaltung und Weiterentwicklung hochwertiger Grün- und Freiräume nach innen entwickeln.

Bodennutzung

Wir wollen mit Grund und Boden sorgsam umgehen. Die Nutzung des Bodens ist so zu gestalten, dass ökologische Vielfalt und Bodenqualität erhalten bleiben und verbessert werden.

Verkehr

Wir wollen die Raum-, Mobilitäts- und Transportstrukturen derart verändern, dass für die unterschiedlichsten Bedürfnisse ökologisch verträgliche und hochwertige Angebote bereitstehen. Der Abbau der negativen Effekte des motorisierten Individualverkehrs wird weiter vorangetrieben.

Energie

Wir wollen die Energieeffizienz steigern und den Verbrauch verringern.

Gleichzeitig soll anstelle fossiler Energieträger und Atomenergie ein möglichst hoher Anteil erneuerbarer Energie insbesondere aus dem in Dornbirn vorhandenen Potential in der Energieversorgung eingesetzt werden.

Emissionen, Abfall

Wir wollen die Energie- und Stoffströme derart beeinflussen, damit der geringstmögliche Ausstoß an Treibhausgasen, Abgasen, Abwärme, Abwasser und Abfall entsteht. Die Menge ausgestoßener Treibhausgase wird durch wirksame Maßnahmen kompensiert.

Wasser

Wir wollen das vorhandene Trinkwasser-Potential schützen sowie die natürlichen Wasserkreisläufe erhalten. Der Bedeutung des Wassers in der Landschaft und im städtischen Raum wird ein hoher Stellenwert eingeräumt.

Naturschutz

Wir wollen die Vielfalt im Naturraum Dornbirn sichern, vergrößern und damit die Funktions- und Widerstandsfähigkeit ökologischer Systeme erhalte

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