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Autobahnanschluss Grafik
Autobahnanschluss Grafik, © Stadt Dornbirn - Aries Werbegrafik
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Stadtraum | Stadtentwicklung

Drei neue Straßenbezeichnungen

Drei neue Straßenbezeichnungen

Die Dornbirner Stadtvertretung hat in ihrer jüngsten Sitzung die Bezeichnung von drei neuen Straßen beschlossen. Dabei geht es um die neue Lastenstraße, welche den neuen Autobahnanschluss mit dem Messequartier verbindet, eine Erschließungsstraße in Stiglingen sowie eine neue Zufahrtstraße im Umlegungsgebiet Baumgarten. Neue Straßenbezeichnungen orientieren sich unter anderem an historischen Flurnamen oder wie im konkreten Fall bei zwei neuen Straßennamen sind Persönlichkeiten mit Bezug auf Dornbirn die „Namenspaten“.

„Eine eigene mit Historikern besetzte Arbeitsgruppe unterstützt die Stadt bei der Findung passender Bezeichnungen. Alte Flurnamen sind in historischen Stadtplänen ersichtlich wie beispielsweise „An der Fuhr“ als Bezeichnung für die neue Lastenstraße. Bei der Auswahl von Persönlichkeiten gibt es einen großen Fundus an bedeutenden Dornbirnerinnen und Dornbirnern“, berichtet Bürgermeisterin Dipl.-Vw. Andreas Kaufmann.

Neue Bezeichnungen von Verkehrsflächen und öffentlichen Plätzen sind dann notwendig, wenn diese neu errichtet werden, oder wenn sich aufgrund der Gestaltung der Straßen neue Situationen ergeben. „Die Namen von Straßen sind für die Orientierung in einer Stadt wichtig. Seit jeher dienen Straßennamen aber auch dazu, ehemalige Flurnamen, historische und landschaftliche Besonderheiten sowie verdiente Bürgerinnen und Bürger im Stadtgebiet sichtbar zu machen“, ergänzt Stadtplanungsstadtrat Julian Fässler. Manche Bezeichnungen von öffentlichen Flächen haben sich in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder verändert und in dieser Entwicklung auch politische Machtverhältnisse abgebildet. Die Geschichte der Dornbirner Straßenbezeichnungen sowie die Bedeutung der Namen der Plätze und Straßen in Dornbirn wurde vor einigen Jahren von Dr. Albert Bohle in einem Beitrag in den „Dornbirner Schriften“ aufgearbeitet.

„An der Fuhr“ – Bezeichnung der neuen Lastenstraße L39

Die neue Lastenstraße L39, die derzeit im Zuge der Umsetzung „Rheintal Mitte“ entsteht, führt entlang der Autobahn, von der neuen Autobahnanschlussstelle Dornbirn Süd an der Schweizerstraße Richtung Straße Roßmähder. Dieses Gebiet, durch das die Straße verläuft, trägt die alten Flurnamen „Gsig“ beziehungsweise „An der Fuhr“. Die bestehende Straße „Gsig“ erschließt das Gebiet ausgehend von der Schweizer-Straße als landwirtschaftlicher Weg. Deshalb wurde von der Arbeitsgruppe die Bezeichnung „An der Fuhr“ gemacht.

Herta Witzemann Weg – Zufahrtsstraße in Stiglingen

Diese Zufahrtsstraße verläuft von der Straße Stiglingen in Richtung Süden und trägt derzeit ebenfalls den Namen Stiglingen. Sie erschließt ein Wohngebiet mit weiterem Entwicklungspotential. Die Straße soll eine Sackgasse bleiben, wobei für Fußgänger und Radfahrer eine Verbindung zur Waldmüllerstraße geschaffen werden soll. Zur besseren Übersicht und Orientierung soll dieser Weg eine eigene Namensbezeichnung erhalten.

Frau Herta Witzemann war eine weltweit bekannte Professorin und Innenarchitektin. Sie wurde im Jahr 1918 in Dornbirn geboren. Später zog sie mit ihrer Familie nach Württemberg in Deutschland und besuchte dort die Grundschule sowie das Realgymnasium in Reutlingen. Nach einem Schreinerpraktikum kehrt sie zurück nach Österreich und studierte von 1938 bis 1940 in Wien an der Kunstgewerbeschule bei Oswald Haerdtl. Anschließend studierte sie bis 1942 in München weiter. Nach der Arbeit als Assistentin der Fachklasse für Architektur machte sie sich 1948 als Innenarchitektin und Möbeldesignerin selbstständig. Mit 33 Jahren wurde sie als erste Frau auf den renommierten Lehrstuhl für Innenarchitektur und Möbeldesign an die Staatliche Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart berufen. Bis zu ihrem Tod am 8. März 1999 lebt sie in einem der Kavaliershäuser auf der Stuttgarter Solitüde.

Franz-Martin Drexel Weg – Zufahrtsstraße von der Straße Baumgarten; Umlegungsgebiet

Im Gebiet Baumgarten wurde im Jahr 2018 eine Baulandumlegung durchgeführt. Dabei sind mehrere bebaubare Grundstücke entstanden. Die geplante Zufahrtsstraße erschließt das neu entstandene Wohngebiet.

Franz Franz Martin Drexel war ein berühmter Maler und Begründer der Drexel Bank in Philadelphia. Er wurde am 7. April 1792 in Dornbirn im Hause Hatlerstraße 7 (heute das Hotel Bischof) als Sohn eines Kaufmanns geboren. Nach der Ausbildung als Kunstmaler floh er 1809 vor der Einberufung zur bayrischen Armee. Nach Wanderjahren in der Schweiz, Frankreich und Italien emigrierte er 1817 in die Vereinigten Staaten von Amerika. In Philadelphia arbeitete er erfolgreich als Portraitmaler, heiratete und hatte vier Söhne und drei Töchter. Nach mehrjährigem Aufenthalt in Südamerika kehrte er nach Philadelphia zurück und gründete ein erfolgreiches Bankhaus. Seine Söhne führten die Geschäfte fort und gründeten unter anderem die „Drexel-University“. Katharine Drexel, die sich für die indianische und schwarzamerikanische Bevölkerung in den USA engagierte, war seine Enkelin. Nach ihr ist eine Straße in Hatlerdorf benannt.

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