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Gesundheit | Krankenhaus

Hygiene schafft Sicherheit

Hygiene schafft Sicherheit

Die Abkürzung AEMP steht für „Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte“ und ist ein für die Hygiene und Sicherheit im städtischen Krankenhaus unentbehrlicher Dienstleister. In einem Aufbereitungsverfahren werden alle Medizinprodukte, die steril bei den Patientinnen und Patienten zur Anwendung kommen gereinigt, desinfiziert, verpackt und sterilisiert. Von der einfachen Schere, die bei einem kleinen Verbandswechsel benutzt wird, bis zum hochkomplexen Instrumentarium, das im Operationssaal eingesetzt wird. Dabei erfüllt die AEMP, die im Zuge des OP-Umbaus erneuert wurde, die höchsten Qualitätskriterien und wurde jetzt nach einer intensiven Überprüfung der Abläufe und Prozesse validiert. „Ein moderner Gesundheitsbetrieb erfordert zum ärztlichen Wissen und bestens ausgebildeten Pflegepersonal auch hochwertige medizintechnische Unterstützung. Die Modernisierung der OP-Bereichs mit der AMEP ist hier ein wichtiger Meilenstein und gibt die Sicherheit, unsere Patientinnen und Patienten in Dornbirn in besten Händen zu wissen“, betont Bürgermeisterin und Krankenhausreferentin Dipl.-Vw. Andrea Kaufmann.

Sie arbeiten hinter verschlossenen Türen und kein Patient bekommt sie zu Gesicht. Ihre Arbeit ist spürbar, denn sie leisten einen ganz wichtigen Beitrag für die Hygiene und Sicherheit im städtischen Krankenhaus. Früher war die AEMP unter dem Namen Zentralsterilisation bekannt. Das Team besteht aus fünf Mitarbeiterinnen unter der Leitung von DGKP Richards Garcia Rayo. Gemeinsam reinigen sie hygienisch alle benutzten Instrumente und Medizinprodukte, dann werden diese verpackt und für den nächsten Einsatz am Patienten sterilisiert. Rund 500 OP-Sets stehen im städtischen Krankenhaus zur Verfügung, bis zu 350 OP-Sets pro Woche werden aus dem Operationsbereich angeliefert. Dann erfolgt alles nach einem genau definierten Ablauf: Die Reinigung beginnt auf der sogenannten „unreinen Seite“, die – zum Schutz der Mitarbeitenden – nur mit Schutzkleidung betreten werden darf. Hier werden die benutzten Medizinprodukte von der Verbandsschere bis zu OP-Instrumenten in Metallkörben, den sogenannten „Sieben“, entgegengenommen und auf die Reinigungswagen verteilt. „Jedes Instrument muss geöffnet und auseinandergebaut werden. Dann wird jedes Einzelteil auf Siebkörben ausgebreitet und auf den vorbereiteten Wagen gestellt, jede Kanüle und jeder Hohlkörper so aufgesteckt, dass er von der Reinigungsflüssigkeit umspült werden kann. Sind Instrumente stark verunreinigt werden sie zusätzlich unter Ultraschall vorbehandelt“, erläutert Richards Garcia Rayo. Der gesamte Prozess wird permanent am Computer dokumentiert und überwacht. „Alle Siebe haben einen individuellen Barcode, der zur Kontrolle eingescannt wird, ebenso noch einmal der Wagen, auf dem die Siebe liegen. Damit stellen wir sicher, dass die passenden Teile zusammenbleiben und nichts verloren geht.“

Modernste Technik

Im nächsten Schritt werden die Wagen in die drei neuen Reinigungsmaschinen geschoben. Rund 22,5 Millionen Euro investierte die Stadt Dornbirn in den Um- und Ausbau des OP-Bereichs. Dazu gehört auch die neue AEMP mit der neuesten Technik und modernen Reinigungsmaschinen. Wie die circa zwei Meter hohe Containerwaschanlage mit bodentiefen Türen, in der größere Container, aber auch Transportwagen und selbst die Schuhe des Personals gereinigt werden. Der Blick und die transparente Scheibe erinnert ein wenig an die Reinigung in einer Autowaschanlage, allerdings ohne Bürsten nur mit Wasserdruck aus zahllosen Düsen, die die Container und Wagen von allen Seiten umspülen. Die Reinigungstemperatur bei den Standardwaschmaschinen liegt bei 93 Grad Celsius. Dahinter sieht man die „reine“ Seite. Hier beginnt nach der Reinigung der zweite Teil der Aufbereitung. Da sich alle Reinigungsmaschinen auf beiden Seiten öffnen lassen, erfolgt dieser Schritt komplett getrennt. Auf der „reinen“ Seite werden die maschinell gereinigten Instrumente entnommen und von den Mitarbeitenden auf Schäden und ihre Funktionsfähigkeit geprüft. Falls erforderlich werden die Teile mit einem Spray geölt, zusammengebaut und dann wieder in die Siebe und Container gepackt. Auf großen Transportwagen werden sie in die beiden raumhohen Sterilisatoren geschoben und dort 78 Minuten lang bei 134 Grad und 3000 mbar dampfsterilisiert. „Unsere Maschinen laufen von morgens sieben Uhr bis abends 20 Uhr“, berichtet Richards Garcia Rayo, „dabei werden mehrere 1.000 Einzelteile an einem normalen Wochentag bearbeitet.“

Nachhaltig und herstellerunabhängig

„Wir haben unsere Operationssäle erneuert und eine neue AEMP errichtet. Da benötigen wir natürlich auch Instrumente in einem Top-Zustand“, erklärt DGKP Martin Geiger. Gemeinsam mit Richards Garcia Rayo und dem Dornbirner Unternehmen Mositech wurden 15.000 Instrumente geprüft und bei Bedarf repariert und ersetzt. Das sparte erheblich die Kosten und schonte die Ressourcen. „Mich freut es besonders, dass ein Unternehmen mit Standort in Dornbirn im Rahmen des europaweiten Vergabeverfahrens den Zuschlag für die Überarbeitung des OP-Instrumentariums erhalten hat. Das städtische Krankenhaus ist nicht nur der größte Gesundheitsversorger in der Region, wir stärken auch nachhaltig die regionale Wirtschaft und sichern Arbeitsplätze“, betont Bürgermeisterin und Krankenhausreferentin Dipl.-Vw. Andrea Kaufmann. Damit die Instrumente möglichst lange in gutem Zustand bleiben, darum kümmert sich das Team der AEMP. Dass sie nur im Verborgenen arbeiten, stört das Team von Richards Garcia Rayo nicht: „Wir sind dafür zuständig, dass nur hygienisch einwandfreie Instrumente zum Einsatz kommen – seien es Instrumente bei einem großen Eingriff im OP oder die kleine Verbandsschere zur Wundversorgung. Wir sorgen eben auf unsere Weise für das Wohl der Patientinnen und Patienten.“

 

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