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Dornbirner Energie- und Umweltprogramm beschlossen
Dornbirner Energie- und Umweltprogramm beschlossen, © unsplash - Jan Huber
Dornbirner Energie- und Umweltprogramm beschlossen
Dornbirner Energie- und Umweltprogramm beschlossen, © unsplash - Jan Huber

Umwelt | Stadtrat

Energie- und Umweltprogramm beschlossen

Energie- und Umweltprogramm beschlossen

Konkret und verbindlich - das sind die 79 Maßnahmen und Maßnahmenbündel, die heuer im Energie- und Umweltprogramm der Stadt Dornbirn umgesetzt werden. „Die Stadt leistet damit in ihrem eigenen Bereich einen wichtigen und vor allem konkreten Beitrag zum Klimaschutz“, berichtet Bürgermeisterin Dipl.-Vw. Andrea Kaufmann. „Wir wollen dabei auch Vorbild für viele andere, Unternehmen und Private, für ein noch stärkeres Engagement zur Verbesserung der Klimabilanz in unserer Stadt sein.“

Dornbirn engagiert sich seit fast 25 Jahren aktiv für den Umweltschutz. Neben dem damals österreichweiten ersten Umweltleitbild erfolgt die Umsetzung dieser Ziele im jährlich neu vom Stadtrat beschlossenen Maßnahmenplan. „Dass wir einen Klimawandel erleben, ist vielfach nachgewiesen und für die Menschen auch bereits spürbar. Die zahlreichen Maßnahmen, die wir in Dornbirn in den vergangenen Jahren umgesetzt haben, waren deshalb sehr wichtig und werden weiter ausgebaut,“ ergänzt Energiestadträtin Mag. Karin Feurstein-Pichler. Umweltstadträtin Dr. Juliane Alton: „Zukünftig wird es verstärkt um das gesamte Stadtgebiet gehen müssen, damit wir die gesetzten Klimaziele erreichen können; beispielsweise durch mehr städtisches Grün und durch klimaneutrale Mobilität in unserer Stadt.“

Beim Klimaschutz ist die Stadt Dornbirn durch die zahlreichen Aktivitäten im Rahmen des e5- und des European Energy Award Programmes gut unterwegs. Von den europaweit mehr als 1.500 Städten und Gemeinden, welche am European Energy Award Programm teilnehmen, gehört Dornbirn mit einem Erfüllungsgrad von 79,2% zu den besten 100 Gemeinden und Städten Europas. Dornbirn war die erste Stadt in Österreich, die sich vor fast 25 Jahren mit einem eigenen Umweltleitbild verbindlich zum nachhaltigen Schutz der Umwelt bekannt hat. In Verbindung mit dem jährlich neu beschlossenen Energie- und Umweltprogramm, mit dem in den vergangenen Jahren mehr als 400 Einzelmaßnahmen realisiert wurden, ist eine konsequente Umsetzung garantiert. Um diese Vorreiterrolle zu sichern, wird die Stadt Dornbirn in Zukunft neben dem Klimaschutz auch verstärkt Maßnahmen zur Klimawandelanpassung umsetzen. Die Überarbeitung und Ergänzung des Umweltleitbilds um das Thema „Klimawandelanpassung“ war dazu ein wichtiger Schritt. Auch der jährlich neu angepasste Maßnahmenkatalog des Dornbirner Energie- und Umweltprogramms wurde in allen Handlungsfeldern um Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel ergänzt.

Bisherige Bilanz

Die Liste der umgesetzten Maßnahmen im Rahmen des Energie- und Umweltprogramms in den vergangenen Jahren ist bemerkenswert und in ihrer Gesamtheit in den jeweiligen DUP Maßnahmenkatalogen, den dazugehörigen Berichten, sowie in den e5 / eea Auditberichten nachzulesen. Die Wirksamkeit der Maßnahmen lässt sich auch mit dem jährlichen Energiebericht belegen.

Auswahl wichtiger Klimaschutzprojekte der vergangenen 20 Jahre

Mobilität und Raumplanung

Besonders der Stadtplanung kommt große Bedeutung zu, wenn es darum geht die gesetzten Klimaziele zu erreichen. Hierzu werden beispielsweise bei Projekten und Planungsprozessen ambitionierte Mobilitäts- und Verkehrskonzepte erstellt. Insbesondere die sanfte Mobilität wird in den Fokus gerückt und laufend Verbesserungen für den Öffentlichen Verkehr, wie auch für den Rad- und Fußgängerverkehr umgesetzt. Highlights sind beispielsweise der Stadtbus, die Mobilitätsdrehscheibe Bahnhof, das Radwegekonzept, die Fußgänger- und Begegnungszonen, die Räumlichen Entwicklungskonzepte, usw.

100% Ökostrom

Seit 2019 wurden alle städtischen Gebäude und Anlagen, inkl. aller Betriebe (ARA, Kulturhaus, Seilbahnen, Sport und Freizeitbetriebe, Trinkwasserverband; 20 GWh) auf 100% Ökostrom aus Österreich umgestellt.

Dornbirner Ökostromfonds

2010 wurde der Dornbirner Ökostrom Fonds entwickelt. Der bereits seit Ende der 1990er Jahr begonnene Ausbau von erneuerbaren Stromerzeugern wurde hierdurch nochmals signifikant beschleunigt. Mittlerweile betreibt die Stadt Dornbirn 18 Photovoltaik Anlagen und 2 Wasserkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 480kWp.

Fernwärme

Die Fernwärme ist einer der großen Stützen der Dornbirner Energiewende. 1998 beginnend und bis heute andauernd, wurden fast alle städtischen Gebäude, die sich in der Nähe einer Fernwärmeleitung befinden, an diese CO2 neutrale Heizungstechnologie angeschlossen. Zudem betreibt die Stadt Dornbirn seit 2009 ein eigenes Fernwärmenetz welches öffentliche und private Gebäude mit insgesamt 10GWh Wärme versorgt. In Summe sind bereits 60 städtische Gebäude an ein Fernwärmenetz angeschlossen. Beim städtischen Holzheizwerk wurde ein besonders interessantes Projekt, bei welchem die Abwärme des Krankenhauses in das Fernwärmenetz eingespeist wird, umgesetzt.

Biogas

Mit 1. Jänner 2015 wurden alle Kindergärten mit Gasheizungen auf den VKW Biogas Tarif umgestellt. Hierdurch wurden 800MWh fossiles Erdgas durch Biogas aus Vorarlberg, welches ausschließlich aus den Biomüllsammlungen produziert wird, ersetzt.

Ökologische, energieeffiziente Neubauten und Sanierungen

Seit Ende der 1990er Jahre wurden die Neubauten und Sanierungen in der Regel, nach den jeweils aktuellen Landesprogrammen für ökologische und energieeffiziente Gebäude durchgeführt. Seit 2012 wird der Kommunale Gebäudeausweise angewendet und fand im Neubau der Volksschulen Edlach und Haselstauden den bisherigen Höhepunkt.

Information, Bildung und Beratung

Seit den 1990er Jahren werden in regelmäßigen Abständen Informations- und Bildungskampagnen durchgeführt. So bietet Dornbirn bereits seit 1998 kostenlose Energieberatungen an, führte Photovoltaik Aktionen, Solaranlagenchecks, usw. durch. Auch in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Vorarlberg wurden bereits mehrere Arbeiten durchgeführt. Als bedeutendsten Projekt in diesem Bereich kann die Umweltwoche, welche erstmals 2008 stattfand, hervorgehoben werden.

Umweltleitbild der Stadt Dornbirn (Beschluss Stadtrat vom 8. Oktober 2019)

Die Stadt Dornbirn bekennt sich zur ökologischen Nachhaltigkeit in ihrer Stadtentwicklung, das heißt zu einer dauerhaft umweltgerechten Entwicklung sowie zum Schutz des Klimas unter Beachtung von sozialer Gerechtigkeit und ökonomischer Effizienz. Die lokal wirksamen Maßnahmen orientieren sich an der globalen Verantwortung.

Wir wollen unsere Stadt und ihr Umland der nächsten Generation mit hoher Lebensqualität übergeben. Dafür haben und wollen wir auch in Zukunft Strukturen schaffen, die eine nachhaltige Entwicklung im Bereich Umwelt ermöglichen.

Klimaschutz ist ein zentraler Bestandteil der nachhaltigen Entwicklung der Stadt und wird daher auf allen Ebenen umgesetzt. Der Herausforderung Klimawandel begegnen wir, indem wir die Emission von Treibhausgasen vermeiden und unsere Stadt vorausschauend an veränderte Bedingungen anpassen.

Die wichtigsten Punkte des Energie- und Umweltprogramms sind:

Stadtentwicklung

Wir wollen eine qualitätsvolle urbane Entwicklung, ohne allzu sprunghafte Veränderungen von Wirtschafts- und Sozialstruktur sowie der Infrastrukturausstattung. Räumlich soll sich Dornbirn unter Beibehaltung und Weiterentwicklung hochwertiger Grün- und Freiräume nach innen entwickeln.

Bodennutzung

Wir wollen mit Grund und Boden sorgsam umgehen. Die Nutzung des Bodens ist so zu gestalten, dass ökologische Vielfalt und Bodenqualität erhalten bleiben und verbessert werden.

Verkehr

Wir wollen die Raum-, Mobilitäts- und Transportstrukturen derart verändern, dass für die unterschiedlichsten Bedürfnisse ökologisch verträgliche und hochwertige Angebote bereitstehen. Der Abbau der negativen Effekte des motorisierten Individualverkehrs wird weiter vorangetrieben.

Energie

Wir wollen die Energieeffizienz steigern und den Verbrauch verringern.

Gleichzeitig soll anstelle fossiler Energieträger und Atomenergie ein möglichst hoher Anteil erneuerbarer Energie insbesondere aus dem in Dornbirn vorhandenen Potential in der Energieversorgung eingesetzt werden.

Emissionen, Abfall

Wir wollen die Energie- und Stoffströme derart beeinflussen, damit der geringstmögliche Ausstoß an Treibhausgasen, Abgasen, Abwärme, Abwasser und Abfall entsteht. Die Menge ausgestoßener Treibhausgase wird durch wirksame Maßnahmen kompensiert.

Wasser

Wir wollen das vorhandene Trinkwasser-Potential schützen sowie die natürlichen Wasserkreisläufe erhalten. Der Bedeutung des Wassers in der Landschaft und im städtischen Raum wird ein hoher Stellenwert eingeräumt.

Naturschutz

Wir wollen die Vielfalt im Naturraum Dornbirn sichern, vergrößern und damit die Funktions- und Widerstandsfähigkeit ökologischer Systeme

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