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Dornbirn Kalender 2020 Titelseite
Dornbirn Kalender 2020 Titelseite, © Stadt Dornbirn
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Stadtmarketing | Stadtarchiv

Dornbirn Kalender 2020

Dornbirn Kalender 2020

Für den neuen Dornbirn Kalender 2020 wurde vom Stadtarchiv ein ganz besonderer Foto-Schatz ausgehoben: es sind die wahrscheinlich ersten Farbfotos, die in Dornbirn gemacht wurden. Franz Bertolini (1875-1965) hat als begeisterter Amateur-Fotograf schon kurz nach der Erfindung des Autochromverfahrens mit der neuen Technik die Menschen der Stadt fotografiert.

Zwischen 1908 und 1925 entstanden so hunderte von Autochromen. Sie zeigen Stillleben, Portraits und das bäuerlich-handwerklich geprägte Leben von Dornbirn. „Es ist immer wieder erstaunlich, wie auf historischen Fotos die Entwicklung einer Stadt sichtbar wird. Das ist Teil der Faszination mit der wir alte Ansichten von Gebäuden, Plätzen oder Menschen betrachten,“ erläutert Bürgermeisterin Dipl.-Vw. Andrea Kaufmann den Hintergrund des traditionellen Dornbirn-Kalenders mit historischen Fotos. Der bereits seit mehreren Jahren von der Stadt Dornbirn aufgelegte Kalender bietet dieses Erlebnis zwölfmal im Jahr und ist damit ein interessantes Fenster in die Geschichte der Stadt. Der neue Dornbirn-Kalender ist ab sofort in den Dornbirner Buchhandlungen, im Stadtarchiv, bei Dornbirn Tourismus und im Rathaus (Infostelle) zum Preis von 13, -- Euro erhältlich.

Farbbilder vor dem Beginn des 20. Jahrhundert sind eine Rarität. Die sogenannte Autochromplatten waren eine geniale Erfindung der Brüder Lumière, den Vätern des Kinos. Auf einer Glasplatte aufgebrachte orangerote, grüne und violette eingefärbte Kartoffelstärkekörner erlaubten 1907 erstmals die industrielle Produktion von Farbfotoplatten. Alle auf dem Kalender 2020 gezeigten Fotos stammen aus dem Bestand von Franz Bertolini, der als begeisterter Amateur-Fotograf schon kurz nach der Erfindung des Autochromverfahrens mit der neuen Technik zu Fotografieren begann. Interessanterweise hat sich Bertolini mit Dornbirns Industrie und der Welt der Arbeiterinnen und Arbeiter, zumindest in seinen Fotos, nicht auseinandergesetzt. Ein Betrachter könnte so leicht den Eindruck bekommen, dass es sich bei Dornbirn zwar um eine idyllische kleine Gartenstadt, nicht aber um die wichtigste Industriestadt Westösterreichs, gehandelt hat. Diese kleine Einschränkung ändert aber nichts an der Tatsache, dass uns seine Bilder einen faszinierenden, ungewohnten und vor allem farbigen Blick auf die Vergangenheit ermöglichen.

Zum Titelbild: Marktplatz
Auf dem Bild ist ein typischer Bauernmarkt auf dem Dornbirner Marktplatz zu sehen. An Ständen und auf Leiterwagen werden Gemüse, darunter Kraut, Randig und Karotten feilgeboten. Im Hintergrund ist die alte Schreibstube der Firma Herrburger & Rhomberg zu sehen, rechts daneben eines der Wahrzeichen unserer Stadt, das Rote Haus. Damals wurde hier von Fritz Deeg die Weinstube „Rotes Haus“ betrieben. Das Bild wurde aus einer erhöhten Position aufgenommen, vermutlich aus einem der umliegenden Häuser hinaus. An den verschwommenen Gesichtern und Silhouetten zeigt sich ein Nachteil der Farbfotografie gegenüber der bereits über einem halben Jahrhundert zuvor erfundenen Schwarzweißtechnik: Die Belichtungszeit war rund 30 Mal länger – ein bis zwei Sekunden mussten die Fotografierten für dieses Bild stillhalten. Das Bild entstand vor 1913.

 

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