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Krankenhaus Inklusion
Krankenhaus Inklusion, © Stadt Dornbirn
Krankenhaus Inklusion
Krankenhaus Inklusion, © Stadt Dornbirn

Inklusion bedeutet Chancen leben

Inklusion bedeutet Chancen leben

Die Stadt Dornbirn ist mit über 1.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine bedeutende Arbeitgeberin in der Region. Bereits mehrfach als „familienfreundlicher Betrieb“ ausgezeichnet trägt sie auch die Auszeichnung als „inklusionfreundlicher Betrieb“. Es ist keine Integration von Menschen mit einer Behinderung. Inklusion bedeutet eine uneingeschränkte Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Es setzt auf die Stärken der Menschen und reduziert sie nicht auf ihre Defizite. „Wir legen den Fokus nicht auf ihr Anderssein, sondern auf ihre Fähigkeiten“, betont Bürgermeisterin Dipl.-Vw. Andrea Kaufmann.

Das Telefon steht in der Portiersloge im Krankenhaus selten still. So ist Elmar Hämmerle im Dauer-Einsatz: Der 56-jährige Lustenauer vermittelt die eingehen Anrufe an die gewünschte Dienststelle oder die Station. Dass Elmar Hämmerle blind ist, bemerken die Anrufer nicht. Er ist ein Profi. Schließlich arbeitet der Angestellte seit rund 35 Jahren im Krankenhaus Dornbirn als Telefonist und ist einer von 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Beeinträchtigungen, die in der Stadt Dornbirn tätig sind. „Im neuen Spital, damals 1984, habe ich am 1. März meinen Dienst angefangen“, erklärt der Telefonist mit einem Lächeln. Er sitzt an seinem Arbeitsplatz, einem speziellen Computer mit Sprechfunktion, der ihm die eingetippten Buchstaben und Befehle vorliest. Schneller als mit der Sprechfunktion kann Elmar Hämmerle aber die Texte am Computer mit der Braille-Zeile lesen. Möchte ein Anrufer mit einem Arzt verbunden werden, kann der Telefonist die Telefonnummer im Computer-Verzeichnis ertasten. Diese Tastschrift für Blinde musste der staatlich geprüfte Betriebstelefonist erst erlernen.

Mit viel Feingefühl
Als Kind konnte Elmar Hämmerle ganz normal sehen. Das änderte sich rasch. „Es begann, als ich in der Tischlerlehre die Bleistiftlinie nicht mehr erkennen konnte“, erinnert er sich. Aus der Nachtblindheit und einer Brille tagsüber, verschlechterte sich wegen einer Erbkrankheit seine Sehkraft. Heute kann er zwischen taghell und dunkel unterscheiden. Er sieht keine Konturen und schätzt an der modernen Technologie, dass sie heute Menschen mit einer Beeinträchtigung sehr vieles ermöglicht. Trotzdem sind im Alltag für Sehbehinderte und blinde Menschen Hilfsmittel notwendig. Wie zum Beispiel die Leitlinie vorm Eingang des städtischen Krankenhauses. Die Linie aus Kopfsteinpflastern, an denen sie sich mit ihrem Blindenstock orientieren können, führt direkt zum Eingang. „Die Stadt Dornbirn ist seit Jahren bemüht, in ihren Bereichen die Barrierefreiheit konsequent umsetzen. Das gilt für bauliche Maßnahmen wie auch im digitalen Bereich. Inklusion ist bei uns ein Normalitätsprinzip und zugleich eine gesellschaftliche Aufgabe, die im Alltag gelebt werden muss, damit Menschen mit Behinderung ohne Barrieren am gesellschaftlichen Leben teilhaben können“, betont Krankenhausreferent und Vizebürgermeister Mag. Martin Ruepp.

Das Wir gewinnt
„Inklusion schätzt nicht nur die Unterschiedlichkeit von Menschen, sondern sie bejaht die Vielfalt einer Gesellschaft und sieht darin eine wertvolle Ressource“, so Bürgermeisterin Dipl.-Vw. Andrea Kaufmann. Seit Jahrzehnten setzt sich die Stadt für Inklusion in allen städtischen Einrichtungen ein. Es wird auf ihre Fähigkeiten und Stärken gesetzt. So auf das Feingefühl von Telefonist Elmar Hämmerle, wenn seine Finger über die Braille-Zeile gleiten. Dabei unterstützt ihn sein außergewöhnliches Zahlengedächtnis bei der Arbeit.

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