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Diskussion Kulturelle Aneignung
Diskussion Kulturelle Aneignung, © Marina Schedler
Diskussion Kulturelle Aneignung
Diskussion Kulturelle Aneignung, © Marina Schedler

Kultur | Stadtmuseum

Kulturelle Aneignung gehört diskutiert

Kulturelle Aneignung gehört diskutiert

Am vergangenen Donnerstag fand in der CamupsVäre eine Diskussion zum Thema „Kulturelle Aneignung – Hat das was mit uns zu tun?“ statt. Ausgeprägte Meinungen, eine starke mediale Polarisierung und große Emotionen bringen das Thema der kulturellen Aneignung mit sich. Das Stadtmuseum Dornbirn und die CampusVäre stehen zur dringenden Notwendigkeit einer reflektierten Diskussion und luden deshalb zu einem Talk mit der Professorin für Epistemologie und Methodologie an der Akademie der bildenden Künste Wien Anette Baldauf und dem Autor und Musiker Hans Platzgumer.

Dass kulturelle Aneignung nicht verboten, aber diskutiert gehört, war der Tenor der Gesprächsrunde. Die Meinungen dazu, was in einer liberalen Zivilgesellschaft erlaubt sein darf oder nicht weitergeführt werden sollte, gehen mitunter auseinander. Auch beim Gespräch wurden unterschiedliche Haltungen diskutiert und führten zu einer kontroversen Diskussion unter den Besucher:innen: Soll Pippi Langstrumpf zensiert werden? Müssen bzw. sollen Kinder mit unserer Vorgeschichte der Sklaverei konfrontiert werden? Ist in der Kunst noch alles erlaubt? Laut Anette Baldauf ist der Gegensatz zur Kulturellen Aneignung nicht, dass wir alle in unserer Kultur verhaftet bleiben müssen. Vielmehr gehe es darum, miteinander zu reden, den Diskurs zu führen und unsere Geschichte zu reflektieren. Wichtig sei die kritische Auseinandersetzung und die Diskussion darüber, auch wenn diese, so Platzgumer „elend lang und anstrengend“ sei. Er betont, dass wir uns nicht einfach aus der Diskussion herausarbeiten sollten, denn wir wollen die Antwort darauf ja weiterhin wissen. Letztlich gehe es bei Kultureller Aneignung im Kleinen wie im Großen, im Guten wie im Bösen um Diskriminierung und Stereotype, um Macht und Vergeltung.

Anlass der Veranstaltung war die Ausstellung „Ware Dirndl. Austrian Look von Franz M. Rhomberg“ des Stadtmuseum Dornbirn, bei welcher die Frage aufkam, welchen gestalterischen Vorgaben das Dirndlkleid und die Trachtenstoffe in der Vergangenheit unterworfen waren, wer diese Vorgaben formuliert hat und wie stark bestimmte Gruppen das „wahre“ Dirndl für sich beansprucht haben. Die Ausstellung im Stadtmuseum Dornbirn ist noch bis 10. April zu sehen.

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