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Kirschessigfliege
Kirschessigfliege, © Stadt Dornbirn
Kirschessigfliege
Kirschessigfliege, © Stadt Dornbirn

Umwelt | Landwirtschaft

Kirschessigfliege – heuer ein Problem

Kirschessigfliege – heuer ein Problem

Besitzer von Steinobstbäumen und Beerenstauden kämpfen seit einigen Jahren mit einem neuen, vermutlich mit Früchten aus Asien eingeschleppter Schädling, der in Vorarlberg seit 2014 regelmäßig Schäden verursacht. Befallen werden nahezu alle Steinobst- und Beerenfrüchte. Bei der Kirschessigfliege besonders beliebt sind Kirschen, Himbeeren, Brombeeren, Minikiwi und Holunder. Zwetschken, Marillen, Johannesbeeren oder Weintrauben werden normalerweise wenig befallen.

Die rund 3 mm große Kirschessigfliege überwintert in Wildbeeren oder in der Bodenstreu und wird in kalten Wintern deutlich dezimiert. Die wenigen Überlebenden vermehren sich dann rasch in Kirschenbeständen. An Beeren werden sie meist erst im Laufe des Augusts ein Problem. Durch den milden Winter, den frühen Vegetationsstart und die eher durchschnittlichen Temperaturen sind sie aber heuer bereits sehr aktiv. Die Eiablage erfolgt mit einer kleinen „Säge“ in die fast reife Frucht. Aus dem Ei schlüpft eine kleine, glasige Made, die das Fruchtinnere frisst. Durch die Eiablage wird die Frucht verletzt und beginnt zu faulen. Eine Fliege kann Dutzende Eier pro Frucht ablegen.

Gegenmaßnahmen/Vorbeugung

  • Fallen: Mit Essigfallen kann der Flug der Fliegen kontrolliert werden. Ein Befall kann auch mit vielen fallen nicht verlässlich verhindert werden.
  • Netze: Kleine Pflanzen und Sträucher oder ganze Anlagen vor Beginn der Fruchtreife mit engmaschigen Netzen (Maschenweite 1,3x1,3 mm oder kleiner) einhüllen. Trauben können in kleine Netzsäckchen eingepackt werden
  • Sorten: Auf stark gefährdete Arten verzichten oder eher frühe Sorten davon wählen, da sich das Problem meist im Laufe des Sommers nach und nach verschlimmert.
  • Erntemanagement/Hygiene:
    • Bestände komplett abernten. Möglichst keine Früchte am Baum oder Strauch belassen. Keine reifen Früchte auf den Boden werfen. Auch kranke und befallene Früchte entfernen.
    • Befallene Früchte entsorgen, Tiere abtöten: Güllegrube, Wassertonne, Verschlossen vergären, einkochen oder einfrieren; Nicht kompostieren. Nicht vergraben!
    • Ernte optimieren: Kurze Zwischenräume zwischen den Erntedurchgängen;Gepflückte Gebinde rasch aus der Anlage entfernen oder mit Netz abdecken; Erntegut rasch auf 1-3 °C herunter kühlen; Kühlkette auch beim Weiterverkauf einhalten.
  • Pflanzenschutzmittel: Es gibt einige zugelassene, sogar biotaugliche Pflanzenschutzmittel, die aber allesamt sehr sorgfältig angewendet werden müssen, um keine Kollateralschäden anzurichten. Hochstämme können damit nicht ordnungsgemäß behandelt werden. Somit sind diese Mittel nur für den Profianbau sinnvoll.
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